Bernstein bezeichnet den seit Jahrtausenden bekannten und insbesondere im Ostseeraum weit verbreiteten klaren bis undurchsichtigen gelben Schmuckstein aus fossilem Harz. Damit ist überwiegend nur ein bestimmtes fossiles Harz gemeint, dieser Bernstein im engeren Sinne ist die Bernsteinart mit dem wissenschaftlichen Namen Succinit. Die Bezeichnungen Succinit und Baltischer Bernstein werden oft synonym verwendet, da Succinit den weitaus überwiegenden Teil des Baltischen Bernsteins ausmacht. Die anderen fossilen Harze im Baltischen Bernstein stammen von unterschiedlichen Pflanzenarten und werden auch als „Bernstein im weiteren Sinne“ bezeichnet. Manche kommen mit dem Succinit zusammen vor, z. B. die schon lange aus den baltischen Vorkommen bekannten Bernsteinarten Gedanit, Glessit, Beckerit und Stantienit. |
Die Farbe des Bernsteins (Succinit) reicht von farblos über weiß, hell- bis goldgelb und orange bis hin zu Rot- und Brauntönen, bei getrübten Stücken können durch Lichtbrechungseffekte selten auch grünliche und bläuliche Töne auftreten. Dunkelbraune bis schwarzgraue Stücke enthalten größere Mengen pflanzlicher und mineralischer Einschlüsse. Der Trübungsgrad hängt von der Anzahl der in ihm enthaltenen mikroskopisch kleinen Bläschen ab. Die Varietät Knochen (Weißharz) hat die größte Bläschendichte (Größe: 0,0002 mm bis 0,0008 mm, Anzahl: bis zu 900.000 pro mm2). Veraltet ist die Ansicht, dass die Bläschen mit „Wasser und terpenhaltigem Öl gefüllt“ sein sollen, also der Zellsaft der Bernsteinbäume erhalten geblieben sei. Im bergfrischen Zustand sind die Bläschen mit Wasser gefüllt. Da Bernstein nicht gasdicht ist, verdunstet das Wasser an der Luft mehr oder weniger rasch. Bei größeren Hohlräumen kann dabei zwischenzeitlich wie bei einer Wasserwaage eine Libelle entstehen. |